Archiv der Kategorie: Persönlich

Google+ und die Pseudonyme

So, nachdem dieser leidige bescheuerte Umgang mit Pseudonymen bei Google+ weiter anhält und ständig halbwegs willkürlich Konten gesperrt oder gar gelöscht werden (und nein, ich meine keine „Businessaccounts“ sondern stinknormale Personen/Privataccounts), halte ich Google+ nicht für realistisch brauchbar. Schade, technisch hätte das wirklich Potential und ich habe schon nach kürzester Zeit dort mehr Aktivität reingelegt als in Twitter oder facebook, weil die Usability einfach 10mal besser als alles andere ist, sogar trotz noch fehlender APIs und manchen beta-Humplers.

Aber sowas wie das hier geht gar nicht. Und das ist ja nicht der erste Fall, sowas passiert dort nach wie vor ständig.

IMO macht diese Unsicherheit, sämtliche Daten, die man in der Google-Cloud stecken hat zu verlieren (oder zumindest den Zugriff darauf), die dieses Gebahren verursacht, dieses „Google+“ nicht einmal als beta-Test benutzbar. Zumal ich langsam das Gefühl habe, dass ich mich irgendwann auch lächerlich mache, wenn ich Google an anderer Stelle ständig verteidige (an diesen Stellen wo ich das tue, stehe ich freilich nach wie vor zu meinen Standpunkten, aber irgendwann muss man wohl Prioritäten setzen)

Da ich auch keine Lust auf die immer wieder kehrenden unreflektierten 50ger-Jahre-Kommentare á la „Wer nichts zu verbergen hat…“ und „Geh doch nach drüben wenns dir hier nicht gefällt“ habe lasse ich die Kommentare zu diesem Posting drüben bei Google+ zu und verweise statt dessen darauf, dass nur weil man selbst vielleicht so privilegiert ist, dass man nicht betroffen von der Notwendigkeit ist oder das halt nicht „braucht“ (wie z.B. ich), das nicht heißt, dass das für alle anderen auch zu gelten haben muss und dass man niemandes Freiheit oder Möglichkeit einschränken muss, solange diese mir weder schadet oder mich irgendwo einschränkt.

Und ich sehe nicht, wo der Umstand, dass jemand anderes sich nicht mit einem (vermeintlichen!) „echten“ Namen zeigen möchte, mir irgendwelche Freiheiten oder Möglichkeiten nimmt oder mir damit gar schadet.

In diesem Thread dürfte dann auch eh das meiste dazu stehen , in dieser DRadio-Sendung wurde zu dem Punkt auch einiges gesagt (Player oben rechts), wenns noch mehr braucht: hier und hier.

Wenn Google dieses „Internet“ irgendwann vielleicht doch mal kapiert hat und G+ als social network wieder benutzbar sein sollte schau ich wieder rein. Bis dahin findet man mich ja auch auf Twitter, facebook und auf meinem Blog (auch alles in meinem G+ – Profil verlinkt).

Und bis dahin verweise ich nochmal auf diese schöne wikia-Seite, die jedem, der denkt, er sei nicht betroffen, mal durch eine Aufzählung aller, die es sind, zeigt, dass außerhalb seiner eigenen Person, da draußen in der Welt, es auch andere Menschen gibt, die andere Voraussetzungen haben als er selbst. Und dass viele davon auch auf seine Solidarität angewiesen sind. Und nicht auf seine Ignoranz.

So long.

Nachtrag: Umfassend zum Thema. Mehr geht nicht. Und deutlicher auch nicht.

 


Mein Android und ich

Wie manche wissen bin ich seit nunmehr fast 2 Jahren begeisterter Android-Nutzer und hatte bis vor ein paar Tagen ein HTC „Magic“ und mit diesem die Entwicklung von Android von Version 1.5 über 1.6 bis zu 2.1.1. „Froyo“ miterlebt. Das „Magic“ war ein treuer Begleiter und ließ mich (fast) nie im Stich. Sogar das Update auf die „Froyo“-Version von Android machte keine Probleme. Leider merkte man das „Alter“ dieses Geräts dann aber doch deutlich an der immer schwächeren Perfomance bei vielen Apps. Während „Froyo“ das Handy sogar gefühlt nochmal etwas beschleunigte sind viele Apps inzwischen in Punkto Speicher- wie Rechenpowerhunger so aufwändig geworden, dass sie einem den Spaß schon arg vermiesen konnten. Ich fühlte mich in die 90-ger Jahre zurückversetzt, in denen auch mit jeder neuen Generation an Anwendungen oder gar Spielen der erst 2 Jahre alte Super-PC plötzlich zur lahmen Krücke wurde.

Seit ein paar Tagen ist das vorbei: mein brandneues Samsung Galaxy S II sollte nun Power-technisch die nächsten 2 Jährchen durchhalten, im Moment ist die Performance absolut atemberaubend, jegliche Wartezeiten sind – erstmal – Geschichte.

Ich hatte ja ein Weilchen überlegen müssen, ob ich das Samsung nehme oder das HTC Sensation, da ich mit HTC durchaus gute Erfahrungen verbuchen kann.

Im technischen Vergleich liegen die beiden grundsätzlich gleichauf, Unterschiede dürften da höchstens messbar aber nicht sichtbar sein, ein offensichtlichster Unterschied liegt aber im Display: Samsungs AMOLED-Display mit 1kommairgendwas-Mio Farben ist das meiner Meinung nach technisch bessere, HTC hat da nur sechzigtausendungrad Farben. OK, dafür hat er aber eine nochmal höhere Auflösung auf die selbe Bildschirmgröße, was vielleicht wirklich nochmal was an der Schärfe dreht, aber das findet schon auf einem sehr hohen technischen Niveau statt, da muss man schon extrem genau hinschauen. Samsung hat die Nase dann wieder beim eingebauten Speicher vorn, aber auch das ist marginal, denn dafür gibts ja SD-Karten. Mein Android und ich weiterlesen

Rost

Letzten Sonntag haben Duke, Karan und ich uns erst die Bronze- und Eisenzeit angesehen, in der Ausstellung „Die Kelten“, bevor wie die verpasst hätten, da die nur noch bis 22. Mai geht, um dann die ausgehende Stahlzeit des späten 20. Jahrhunderts zu begehen.

So eine Stahlhütte ist schon ein sehr beeindruckendes Teil, vor allem, wenn sie über 100 Jahre alt ist und fast ebenso lange in Betrieb war. Und noch beeindruckender ist, wie (mit ein wenig Hilfe, denn viel dieses Grüns ist gepflanzt) die Natur sich so ein riesiges vor sich hin rostendes Stahl- und Eisenmonster, das wie ein abgestürztes Raumschiff aus einer anderen Welt und Zeit wirkt, erschließt.

Ich bin froh, dass die Digitalfotografie erfunden wurde – ich hätte mich arm fotografiert, wenn das alles entwickelt und auf Abzüge belichtet hätte werden müssen. Man kann da ja wirklich Tage lang drin rumlaufen und fotografieren bis einem der Auslösefinger blutet und entdeckt doch immer wieder mehr Interessantes.

Völklinger Hütte

Völklinger Hütte

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Spaziergang im April.

Gerade mal ein Monat ist es her seit dem letzten längeren Spaziergang bei mir ums Eck. Und es fühlte sich eher nach Anfang Juni als nach Ende April an.

Während ich im März Jeans, langärmliges Hemd und eine dicke Jacke an hatte und dachte „endlich ist es mal ein wenig wärmer“ war ich heute in Shorts und ärmellosem Shirt unterwegs und musste drauf achten, keinen Sonnenbrand zu bekommen. Während im März die Bäume noch völlig laublos waren, sind jetzt einen Monat später manche Obstbäume sogar schon verblüht und fangen schon an, Früchte zu entwickeln. April hab‘ ich irgendwie anders in Erinnerung…

Aber hab ich schon mal erwähnt, dass es furchtbar idyllisch ist?

Oder ums mit einem Bild zu sagen: Da hinten, wo man die Häuser sieht – da wohn‘ ich 🙂

Blick nach Südosten

Spaziergang im April. weiterlesen

Nihil novi. Wieder mal.

Seit einiger Zeit überlege ich mir, was ich schreiben will – oder „müsste“ – nur um festzustellen, dass ich das, was mir so einfiele, längst schon mal geschrieben habe. Egal, ob es sich um den Umgang mit Kultur & Künstlern in diesem Land handelt, oder um das unsäglich besserwisserische Herumgenörgle der einen an Engagement der anderen oder das Für-blöd-verkaufen-Versuchen aller seitens Politik, Wirtschaft und Mainstreammedien.

Vielleicht sollte ich einfach anfangen, die Jahreszahl all meiner Artikel nach und nach auf 2011 zu setzen. Merkt wahrscheinlich kein Mensch.

 


Gesammeltes vom Tag

Früher dachten wir zum Weltuntergang gehören Ideologien und Atomwaffen.
Heute wissen wir, Bankkonten und Profitgier sind viel effektiver.

Oil Spill Reported Near Deepwater Drilling Site in Gulf

The Coast Guard is investigating reports of a potentially large oil slick in the Gulf of Mexico not far from the Deepwater Horizon site. According to a knowledgeable source, the slick was sighted by a helicopter pilot on Friday and is about 100 miles long.

Angucken!! -> NDR Mediathek: „Risiko Atomkraft“

Thema Libyen:

da streiten sich jetzt manche Leute, die eigentlich das selbe wollen, über „richtig“ oder „falsch“ und beschimpfen sich gegenseitig. Manchmal würde ich auch gern in der Illusion leben können, es gäbe so eindeutig „das Richtige“ und „das Falsche“ wie diese Leute glauben.

Man kann wohl doch eigentlich nur da ansetzen, was man selbst macht, das sag ich auch selber immer mal wieder jedem, der mir mit „was kann ich kleines Licht schon tun angesichts…“ kommt, ich bin da fest überzeugt davon und erzähle jedem, dass das eigene Tun sehr wohl zählt, egal wie „wenig“ es angesichts der Probleme der Welt erscheinen mag.

Nichtsdestotrotz schwimme ich bei der Frage, was ich von dem, was in Libyen passiert, halten soll, wie ich es für mich bewerten will – und komme zu keinem befriedigenden Ergebnis. Was wohl nicht daran liegt, dass ich zu doof wäre, das „richtige“ zu erkennen. Sondern was wohl daran liegt, dass es schlicht keine befriedigende Antwort auf diese Frage gibt.

Was ich aber auch letztlich durchaus akzeptieren kann, es ist eben so, dass es Situationen gibt, die so Scheiße sind, dass das einzig „richtige“, das in der Reaktion darauf möglich ist, darin liegt, überhaupt zu reagieren, und nicht wegzusehen und so zu tun als wäre da nichts. Aber alles, was darüber hinaus geht nicht mehr „richtig“ sein kann, weil die Situation nur noch „nicht richtiges“ als Reaktion übrig lässt (Inwieweit eigenes „Falsches“ im Vorfeld die Situation mit verursacht/verschlimmert hat sei dahin gestellt, denn das lässt sich nicht mehr ändern, „hätte wäre wenn“ nützt niemandem mehr). Ich habe kein Problem damit, solche Situationen als Gegeben zu akzeptieren, die Welt ist nun mal ambivalent und nicht schwarz-weiß.

Was ich aber befremdlich finde (also der eigentliche Anlass meines Gedankens in der Statusmeldung) ist, wenn nun in meinen Timelines bei twitter, fb oder in den Blogs, die ich lese, plötzlich allzuoft die völlige Überzeugung geäußert wird, dass das, was da jetzt passiert „Richtig“ oder „Falsch“ sei bzw. das Gegenteil davon das „Richtige“ oder auch das „Falsche“ wäre – mag sein, dass der ein oder andere tatsächlich überzeugt von seiner Position ist, und „gute Gründe“ dafür hat. Aber eben: jeder hat diese „guten Gründe“, und all diese Gründe sind tatsächlich „gut“. Egal, für welche Position.

Und genau an dieser Stelle wird es dann hässlich, weil an diesem Punkt plötzlich der Kampf um „die Wahrheit“ beginnt, der sich auf den Glauben stützt, dass es „das Richtige“ gäbe und dass man das doch automatisch tue, solange der andere nur endlich kapierte, dass seine Position „das Falsche“ ist. Und man somit in der Polaritäts-Falle gefangen ist. Und das ist dann manchmal schmerzhaft, mit ansehen zu müssen, wie dann die Leute, vielfach auch Freunde und Bekannte, in dieser Falle sitzen und zappeln und sich gegenseitig des „Fehlers“ bezichtigen.

Der Glaube an „Richtig“ oder „Falsch“, speziell im gegenseitigen Ausschluss „Wenn es nicht richtig ist es automatisch falsch“ macht alles, was man tun kann und tut zum „Falschen“, weil es nichts gibt, das eindeutig „das Richtige“ in diesem dualistischem Denkmodell wäre. Menschen töten, um das Töten von Menschen zu verhindern? Nicht töten, aber damit zulassen, dass andere andere Menschen töten? Solange jemand wie Gaddhafi Falsches tut können alle anderen auch nur das Falsche tun. Statt dessen gibt es nur den andauernden Zweifel, ob das, was getan wird nicht vielleicht doch das Falsche sein könnte. Egal was getan wird. Oder auch nicht getan wird.

Es gibt kein „Richtig“. Es gibt nur die verzweifelte Hoffnung, wenigstens nicht völlig falsch zu liegen:

 


DE-Mail?

Vor einiger Zeit erwähnte ich ja schon mal, warum ich mich nicht bei „E-Post“ anmelden werde. Jetzt wurde das sozusagen „Original“ beschlossen: die „DE-Mail“.

Neben ähnlichen rechtlichen Problemen wie bei der „E-Post“ – vor allem wieder der Blödsinn der rechtsverbindlichen Zustellung, die bedeutet, wenn ich im Urlaub bin und keine Frist verpassen will, dass ich jemandem den Zugriff auf das gesamte Konto geben müsste, während es beim Briefkasten reicht, dem Nachbarn den Briefkastenschlüssel zu geben, um genau nur die paar Briefe ungeöffnet einzusammeln und ggf. mal anzurufen, wenn was „amtlich“ ausschaut – und nicht gleich den Wohnungsschlüssel plus ein Stapel Blankounterschriften und Zugriff auf sämtliche abgeheftete Post, die ich jemals bekommen und geschrieben habe …

[…] falls ein Bürger eingewilligt habe, seine Verwaltungsverfahren ausschließlich digital abwickeln zu lassen, gelte eine De-Mail analog zum Briefverkehr ebenfalls nach drei Tagen als zugestellt.[…] (heise.de)

…gibt es vor allem ein Killerargument: DE-Mail ist eben gerade nicht wirklich sicherer als normale E-Mail, die nicht verschlüsselt wird. Wenn ich das richtig verstehe, wird mein Brief beim Postamt aus seinem Kuvert rausgeholt und in ein anderes gesteckt (das dafür sorgt, dass zumindest während des Transports niemand mitlesen kann), und das selbe passiert dann nochmal bei der Poststelle des Empfängers, wo es quasi der Briefträger ist, der den Brief öffnet und aus dem Kuvert holt bevor er den Brief ohne dieses in den Briefkasten wirft. Irgendwie so.

DE-Mail möchte laut eigener Aussage E-Mails „Dokumentenecht“ machen und behauptet dafür eine Sicherheit, wie man sie vor Jahren mal bei Briefpost hatte. Nur, dummerweise: diese Sicherheit existiert nicht nur nicht, nein, sie wurde bewusst weggelassen. Man konnte sie also nicht nur nicht, man will sie explizit nicht:

„Eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung gefährdet das gesamte Ziel von De-Mail, die einfache – und ohne spezielle Softwareinstallation mögliche – Nutzbarkeit durch die Bürger“ (Golem.de)

Heißt also: damit der blöde Bürger das auch brav nutzt behaupten wir einfach mal, dass es sicher sei, das ist ja auch billiger und weniger umständlich, als es tatsächlich sicher umzusetzen. Das Argument ist in etwa so logisch, wie im Auto das Bremspedal wegzulassen mit der Begründung, dass es das Fahren leichter mache, weil das mit den drei Pedalen und nur zwei Füßen für viele zu kompliziert empfunden werde, und damit die trotzdem Autos kaufen…. (und komm mir keiner mit „Automatik“ o.ä., in diesem Vergleichsszenario gibt es sowas nicht)

Ich sehe keinen Grund, den ersten Teil des Satzes nicht überdies alleinstehend verstehen zu wollen: dass eine Verschlüsselung das Ziel von DE-Mail in seiner Gesamtheit gefährde. Ich unterstelle, dass man sich tatsächlich nicht „traut“, bzw. – mal wieder – seinen Bürgern nicht traut – eine vor willkürlichem Zufriff wirklich sichere Kommunikationsmöglichkeit anzubieten. Ich sehe das schlicht so: Man möchte explizit mitlesen können. Und vielleicht sogar mitschreiben.

Nein, ich halte nicht mich in dem Fall nicht für paranoid sondern die Regierung, die so etwas beschließt, denn in den letzten Jahren haben sämtliche Regierungen (schwarz, gelb, rot und grün gleichermaßen, den alle haben entsprechende Gesetze beschlossen) zur Genüge belegt, was sie von solchen Prinzipien wie „Unschuldsvermutung“ und ähnlichem halten, dass sie am liebsten (immer noch) per Vorratsdaten jeden einzelnen ihrer „Untertanen“ nachverfolgen und kontrollieren würden.

Was man schon nur mit einem Bruchteil der Daten, die eine VDS sammeln würde, anstellen kann haben Malte Spitz und ZEIT ONLINE ja erst vor ein paar Tagen erschreckend deutlich demonstriert.

Denn das ist in meinen Augen der einzige logische Grund, der mir bleibt, warum entgegen aller Beteuerungen, eine „sichere“ Alternative zur üblichen E-Mail anbieten zu wollen, die jetzt vorliegende Form der Pseudo-Verschlüsselung beschlossen wurde, die Sicherheit vortäuscht, aber nicht im mindesten an die Sicherheit rankommt, die jeder Mail-Nutzer schon seit Jahren haben kann, wenn er seine Mails einfach mit PGP oder ähnlichem verschlüsselt. Denn sonst hätte man es einfach anders beschließen können, und fertig. Auf anderen Gebieten kümmert es den Staat ja auch einen feuchten Dreck, ob seine Bürger mit dem Zeug zurechtkommen, dass er ihnen aufs Auge drückt. Und hier wird plötzlich „Rücksicht“ auf eine unterstellte Unfähigkeit genommen, einfach nur ein Progrämmchen zu installieren? Ja nee, is klar.

Vor einem System, das nicht nur so tut, sicher zu sein, es aber nicht ist, nein, es explizit nicht sein will, mich aber in rechtliche Verpflichtungen nimmt, die eine solche Sicherheit als Mindestvoraussetzung haben müssten, um überhaupt in Erwägung ziehen zu können, sich darauf einzulassen, kann man nur warnen und empfehlen, tunlichst die Finger davon zu lassen. Ich soll rechtsverbindliche Konversationen führen, bei denen ich mir nicht sicher sein kann, dass da nicht wer mitliest oder gar drin rumpfuscht? Und – das ist ja noch die größte Frechheit: auch noch Geld für diesen Schmuh bezahlen?

Wisst ihr was? Ich mach ja jeden Scheiß mit in diesem „Internet“. Aber DE-Mail macht ihr mal schön ohne mich.

 


Held sein.

Judith von den Helden gibt die einzig richtige Antwort auf Jung von Matts Anfrage, ob sie bzw. „Wir sind Helden“ nicht Werbung für die BILD machen wollen:

„Ich glaub es hackt!“

Und begründet dies deutlich:

[…]Die BILD -„‹Zeitung ist kein augenzwinkernd zu betrachtendes Trash-„‹Kulturgut und kein harmloses „Guilty Pleasure“ für wohlfrisierte Aufstreber, keine witzige soziale Referenz und kein Lifestyle-„‹Zitat. Und schon gar nicht ist die Bild -„‹Zeitung das, als was ihr sie verkaufen wollt: Hassgeliebtes, aber weitestgehend harmloses Inventar eines eigentlich viel schlaueren Deutschlands.

Die Bildzeitung ist ein gefährliches politisches Instrument „” nicht nur ein stark vergrößerndes Fernrohr in den Abgrund, sondern ein bösartiges Wesen, das Deutschland nicht beschreibt, sondern macht. Mit einer Agenda.[…]

Und ich unterschreibe das Wort für Wort. Und bedaure all die Zyniker, die hinter dieser Replik ihrerseits nur einen PR-Trick zur Selbstvermarktung vermuten können. In deren Welt voller Misstrauen und Missgunst leben zu müssen, in der nichts und niemand mehr ohne Hintergedanken möglich scheint wäre mir ein Grauen. Arme Schweine.

(Die Helden-Seite ist im Moment völlig überlastet. Sobald wieder ein Deeplink möglich ist werde ich den nachsetzen)

Nachtrag:

Die BILD schaltet also in der taz eine ganzseitige Anzeige, in der sie Judiths Brief abdruckt und für ihre eigene Werbung missbraucht. Nicht überraschend, dass die BILD versucht, das Spiel weiterzuspielen, und erfrischend, dass „Wir sind Helden“ sich entschieden, über dieses Stöckchen nicht zu springen und sich auf kein Ping-Pong-Spielchen einzulassen.

Enttäuschend allerdings die taz selber, die diese Anzeige allen Ernstes abdruckt. Folgerichtig ist „Interessant übrigens, dass sich die taz dafür zur Verfügung stellt“ in meinen Augen der wichtigste Satz in diesem Interview.

Die taz hatte die seltene Wahl, sich als „Helden“ oder „Mediennutten“ zu erwiesen. Und hat sich für letzteres entschieden. Die taz hat damit ihre Seite gewählt: das System. Speziell: das System „BILD“. Damit weiß ich nun, was vom regelmäßigen BILD-Bashing der taz zu halten ist: ein gegenseitiges kalkuliertes „Win Win“. Und was von dem Image des „alternativen“ Mediums: Nichts. Gut zu wissen.

 


Video: Born free

Ist schon etwas älter. Aber weil grad mal wieder jemand meinte, unbedingt rassistische Ideologien als „Meinung“ zu verniedlichen und unbedingt dann als eine angebliche solche als „schützenswert“ erachtete, und auch, weil die Sarrazins und ähnliche nach wie vor „anders sein“ als zu bekämpfenden Makel zu brandmarken versuchen anstatt zu erkennen, dass Vielfalt immer ein „Mehr“ für alle ist und niemals ein „Verlust“ sein kann, dachte ich mir, ich sollte das mal wieder featuren.

Weil wegsehen und damit tolerieren von jeglichem rassistischem Denkmuster im Glauben, dass es einen ja nicht beträfe so ziemlich das dümmste ist, das man machen kann. Denn Rassismus als Muster ist willkürlich: wer heute nicht betroffen ist kann morgen schon das nächste Ziel sein. Und wenn es nur wegen seiner Haarfarbe ist.

(Achtung: das Video ist nichts für schwache Nerven. Und für Kinder wohl auch eher nicht geeignet!)

(Direktlink zum Video auf Vimeo)

M.I.A, Born Free from ROMAIN-GAVRAS on Vimeo.

 


FAWM 2011

Auch dieses Jahr ist wieder „February Album Writing Month“. Und auch dieses Jahr machen Karan und Duke wieder mit.

Und diesmal ich auch.

Habe zwar eigentlich keine Zeit dafür, weil der Februar jobtechnisch einer der stressigstenund zeitaufwändigsten im Jahr ist, somit werde ich wohl auf keinen Fall 14 Tracks fertig bekommen sondern dürfte froh sein, wenn ich überhaupt die Hälfte davon schaffte, aber egal, das macht einfach so viel Spaß, und eine Handvoll Songs sind besser als gar keiner – und auch besser als wieder nur zuzugucken, wie Karan und Duke einen Song nach dem anderen raushauen 🙂

Es ist jedenfalls schon ein bissl was zusammen gekommen. Und wird sicher noch mehr.