Schlecht gelaunt

Weiß nicht, irgendwie hab ich heute schlechte Laune. Handy zuhause liegengelassen, schonmal Scheiße.

Nachrichten sollte ich auch lieber nichtmal mehr die 4 Minuten im Radion hören, regen mich nur auf. Ich mein: Da jammert eine Lobby über die Auswirkungen ihrer eigenen Verhinderungsarbeit und keiner haut ihnen das mal kräftig um die Ohren, im Gegenteil, die Lobbyhuren in Berlin machen neue Geschenkpakete zurecht, nicht ohne den Leuten auch noch eins in die Tasche zu lügen wegen „Umweltschutz“, wie lächerlich ist das denn?

Die beste CO2-Bilanz ist dann erreicht, wenn ich eine alte Gurke noch solange fahre, wie es irgendwie geht (solangs kein 25l-Hanomag ist), denn „moderne“ Autos verbrauchen nicht wirklich weniger, auch wenn ihre Motoreffizienz vielleicht wirklich die von vor 10 oder 20 Jahren übertrifft: dafür hat der nämlich die dreifache Tonnage von damals zu schleppen, das gleichts wieder aus. Und bis der Liter Verbrauch weniger die CO2-Bilanz, die durch den Bau der Karre von negativ auf positiv verrutschen kann, also, so lange hält heute gebaute Technik ja garnicht mehr, mit ihren vielen Sollbruchstellen und eingesparten Qualitätssicherungsläufen. Zumal ja, damit der Autobau überhaupt weiter funktionieren kann, nach drei Jahren spätestens das nächste Teil her soll, besser noch nach zwei Jahren, anders lässt sich ja die zweijährige Steuerbefreiung nicht interpretieren.

Aber was argumentiere ich da auch über dieses Thema, denn dass Thema Umwelt bei der Geschichte ein Ernst gemeintes sein könnte glaubt denen ja eh schon lange keiner mehr. Um Arbeitsplätze geht’s auch nicht, denn dann gäbe es schon seit Monaten eine klare Ansage, was KFZ-Steuer, Umweltvorgaben etc. pp. betrifft, denn dass es die nicht gibt ist ja der Hauptgrund (von wegen Finanzkrise) warum kein Arsch mehr Autos kauft: es gibt nicht nur kein gescheites Produkt für den Haufen Kohle, den ich dafür abdrücken müsste (und den ich Dank dieser und der letzten Regierung und ihrer diversen „Liberalisierungen der Märkte“ u.ä. eh nicht habe), ich wüsste ja schon garnicht, welche der im Moment verfügbaren halbherzig in den Kinderschuhen steckenden Technologien ich überhaupt nehmen soll (am liebsten Hybrid, aber das nützte ja dann wieder nur den Japanern, auch dumm gelaufen) weil eben die Autoindustrie, anstatt sich mal auf den Hinter zu setzen und die fetten Gewinne der Vergangenheit in die Entwicklung echten Fortschritts zu stecken diese lieber an der Börse verzockten oder an PR-ler und Lobbyisten weitergaben, dafür zu sorgen, dass die allgemeine Unsicherheit mit Hilfe weiterer Verzögerungen irgendwelcher Beschlüsse, die vielleicht am Ende doch wenn nicht was für die Umwelt, dann doch wenigstens Klarjeit gebracht hätten, schön weiter wächst.

In Wirklichkeit ist’s nämlich einfach nur der selbe Scheiß, den unsere „Volksvertreter“ oder sonstige Möchtegern-Elite schon seit Jahren machen: Klüngel, Klientel-Gefallen, ein bisschen Geschacher, heiße Luft und Schäfchen ins Trockene bringen. Mit „Volk“ hat das natürlich nichts zu tun. Wie könnte man denn auch überhaupt auf eine solche abwegige Idee kommen.

Hab ich erwähnt, dass ich heute ganz miese Laune habe?

8 Gedanken zu „Schlecht gelaunt

  1. Die Kunst ist, sich die gute Laune nicht von derartigen Vorgängen verderben zu lassen:

    Wir wissen, dass Wirtschaftpolitik für die Autoindustrie so aussieht, wie sie aussieht. Sie will ihre gut gepflegten Pfründe gesichert haben und nutzt dafür ihre gut gepflegten Politiker. Und letztere sorgen anschließend für die mediale Vernebelung ihrer Willfährigkeit. Daran wird sich sicher in absehbarer Zeit nichts ändern.

    Und auf dem Finanzsektor gibt es im Moment ein bisschen böse-kritisches Verbalgetöse und ein paar internationale Gipfeltreffen mit Schnittchen und Champagner, ganz im Sinne des „Wir tun was“. Bis sich die Wogen geglättet und die Kurse normalisiert haben. Dann geht alles weiter wie bisher.

    Ich rege mich inzwischen nur noch kurzfristig auf …

  2. Ja, so ist das wohl. Nein, meine Laune vermiesen lass‘ ich mir dadurch nicht. Aber wenn ich mal eh schlechte Laune hab‘ dann hebt mir diese Scheiße die auch nicht. Wobei es wenigstens gut tut, seinen Ärger mal rauszulassen, in so einem Fall (insoweit auch Zustimmung bezüglich kurzfristig). Solange das halt noch geht hierzulande, wer weiß schon wie lange das mit der Meinungsfreiheit noch geht.

  3. ach, das thema mit den autos hier in deutschland ist für mich ja vor allem eine ideologie alter männer. das bild vom individualverkehr ist doch völlig verfangen in vorstellungen aus vergangenen zeiten. das hat mit realitäten immer weniger zu tun.

  4. kann ich verstehen. wenn ich schlechte laune hab‘, reg ich mich auch über sowas auf.

    coolerweise schaffe ich mir dieses jahr eine klasse CO2- bilanz via holzheizung. die können mich alle mal. kostet nich mal groß steuern.

    ob man den alten holzvergaser oder die dampflok wieder als verkehrsmittel anbieten sollte?

    P.S.: heidelberg mag ein biomasse – heizkraftwerk bauen, um seinen grünschnitt loszuwerden. so, zur algemeinen launeverbesserung 🙂

  5. Holzheizung ist gut, Dampflok nicht unbedingt (da fossil befeuert). 😉 E-Loks sind da in jeder Beziehung umweltfreundlicher. (Elektroautos wären es übrigens auch, trotzt aller Umwandlungsverluste.)

    Was die Auto-Ideologie angeht, sehe ich das so ähnlich wie Jens: eine fossile Überzeugung, irgendwo auf dem Stand von 1971 oder so stehengeblieben.

  6. Da bin ich ka mal erstaunt, daß mich jemand wegen den Autos versteht. Mit der Aussage das selbst der Trabbi mehr Umwelt war als jeder AudiTT schaut man mich böse an.
    Es gab damals im Osten eine handvoll Automarken. Es gab keine Schrottplätze. Es wurde fast kaum ein Auto entsorgt. Alles wurde wieder und wieder recycelt. So war das auch nich in D in den frühen 80er. Man fuhr bei einer Beule zum Schrottplatz und kaufte für 20 Mark einen kompletten Kotflügel, Kühle irgendwas. Es gab den Käfe, die Opels und die Fords. mercedes war schon imemr doof und fuhr zur Werkstatt. Die hatten einen Ruf zu verlieren und waren so etwas wie die Apple Fanboys unter den Autofahrern.
    CO2 günstig hat nichts mit gutem Kat zu tun, sondern einfach mit „wenig Verbrauch“. Nur der nicht verbrauchte Kraftstoff erzeugt weder Dreck noch Wärme. Alles andere ist gelogen und doof.
    Gerne würde ich ohne Auto leben. Hab das schon mal ein paar Jahre gemacht aber sonntags mal in den Wald zum wandern mit den Kindern mal eben ins Schwimmbad mit Kinderwagen und Kram. Das geht nicht.

    Ich hab dann einfach gedacht, ich brauche meißt Stauraum im Auto, daß ist für mich die erste Priorität beim Auto.
    Ein Auto das das füreinen guten Preis bietet, gibt es in Deutschland nicht. Es sollte einigermaßen wartungsarm, wenig Sprit brauchen, und überall zu reparieren sein. Ich mag die Japaner die machen das ganz gut, aber eine zu große Modellpalette. Reparatur kann schwierig sein.
    Da fiel meine Wahl auf einen Franzosen, da ich dort viel unterwegs bin.
    Bei 120 000 eine größere Reparatur (Kat kaputt) ist OK. Platz, Familienauto und die Anschaffung war bezahlbar.
    Spritverbrauch könnte natürlich immer niedriger sein. Aber für die 75 PS bei dem hohen Gewicht 🙁 sind 7 Liter ok.

  7. Naja, 7l für Familienkutsche geht grade noch, mehr wäre allerdings wohl wirklich nicht mehr zeitgemäß.

    Meiner braucht (trotz Riesenschiff und 120 PS allerdings) leider auch noch zwischen 6,5 und 6,8, je nach Jahreszeit, das ist allerdings weit weniger als offiziell angegeben, insoweit erlaube ich mir da ein „nur“, denn dabei ist er noch dazu oft beladen bis zur Grenze (warum er mit Winterreifen allerdings weniger braucht als mit Sommerschlappen ist IMO seltsam, aber naja) – das Teil muss ein großer Van sein, ähnliches Problem wie bei dir, nur eben nicht Kids sondern Musik: da krieg ich die komplette Band (3 Leute & alle Instrumente (Drums, 2x E-Bass, 2x E-Gitarre, 3x Akustikgitarre, Syn-Bass, Backline) oder 3 Leute, Unplugged-Instrumentarium (Cajon und Kleinpercussion statt Schlagzeug, ansonsten wie Vollset) und die kleine PA rein. „Beladen“ ist da also schon sehr eindeutig gemeint.

    Das kommt daher, dass ich auf der Autobahn meist mit Tempolimit fahre: konstante 110km/h mit Tempomat. Ich habs ausprobiert: bei entspannter Fahrweise mit guter Voraus- und Hinter-Sicht bin ich so bei einer Strecke von 400km, 95% Autobahn, grade mal 15 Minuten!!! langsamer als wenn ich versuche „so schnell wie möglich“ zu sein (Würzburg-Gütersloh – das ist eine Strecke, auf der man durchaus auch mal längere Strecken schneller fahren kann, also keine „geht ja eh nicht schneller“-Strecke – und trotzdem). Und man kommt 10 mal weniger gestresst an. Das ist ’ne prima Reisegeschwindigkeit, ich muss so gut wie nie mal bremsen oder beschleunigen, das fließt wie von selbst dahin.

    Allein nur ein Tempolimit wie in den meisten anderen EU-Ländern schon lange etabliert würde einen Haufen Sprit und damit CO2 sparen. Der zusätzliche Effekt, wenn Autos auf weniger Geschwindigkeit ausgelegt werden müssen und deshalb leichtere Teile verbaut werden können, z.B. beim Fahrwerk, oder beim Motor selber etc.) noch garnicht berücksichtigt. Aber hier ein Tempolimit einführen zu wollen ist ja scheinbar vergleichbar mit strengeren Waffengesetzen in Amiland. Wobei hier am besten noch von denen am lautesten „Wie können die nur so blöd sein“ gebrüllt wird, die als erste mit „Freie Fahrt für freie Bürger“ daherkommen, wenn sie mal auch nur 130 fahren sollen.

  8. Ja, ist so ein Citroen berlingo. Ich verliebte mich in die Schiebetüren und die hohe Sitzposition.
    Seltsamerweise brauchte auch mein Wagen mit Winterreifen weniger Sprit. Also fuhr ich die auch im Sommer bis sie weg waren und seither Allwetterreifen. Schnee gibts kaum noch und ich erspare mir die doofe Wechslerei. Denn man hat ja doch immer die falschen Reifen drauf.

    110 ist auch meine Geschwindigkeit. Ich erlebte im Somemr wieder 1000 km Frankreich mit 130. Das ist so geil. Kein Streß, kein auf die Stoßstange gefahre und wehe ganz vorne bremst einer, bremsen alle.

    All das gibt es nicht. und 1000 km kein Stau auf Hin- und Rückfahrt und kaum über die Grenze und schon geht es los.

    Letztes Jahrfreute ich mich auch über diesen Wagen. Ein Kühlschrank, eine Waschmaschine, einen Trockner, zwei PCs und Kram..auf einmal eingeladen.
    Danach ein Küchenbuffet auf einmal im Auto. haarscharf, aber es passte. Das ist der Sinn und zur Not auch noch drin schlafen können.

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