Mittendrin statt nur dabei: Meine Singvøgel machen ein Crowdfunding

Meine Band Singvøgel hat wieder ein sogenanntes „Crowdfunding“ gestartet, um unser neues Album zu finanzieren. „Westwind“ wird es heißen und ich denke, dass das richtig toll werden wird. Wir haben das ja schon im Frühjahr dieses Jahres 2 Wochen am Stück lang aufgenommen, in einem abgelegenen Ferienhaus auf der dänischen Nordseeinsel Rømø, das heißt, wir hatten richtig Zeit und Muße, an den 12 Songs zu schrauben.

Das war richtig klasse, weil wir wirklich von morgens bis abends arbeiten konnten, ohne Ablenkungen und ohne Stress, der durch beengte Räume oder Hin- und Herfahrereien bedingt den „Flow“ unterbrechen hätte können. Und durch die Nähe zum Meer und die wunderschöne Umgebung war es auch wunderbar inspirierend.

Die frische Seeluft – der stetige Westwind vor allem – sorgte auch für ideale Bedingungen zum Singen, vor allem Karan hat ja auf dem Kontinent stark unter Pollen und Luftverschmutzung zu leiden, was für eine Singstimme alles andere als ideal ist, und dort gab es solche Probleme dank der guten Luft überhaupt nicht.

Die Investition hat sich also mehr als gelohnt, aber auch wenn diese 2 Wochen finanziell weit günstiger waren als auch nur eine Woche „echtes“ Studio anzumieten kostete das natürlich dennoch ein bisschen Geld. Deshalb möchten wir bei diesem neuerlichen Crowdfunding versuchen, neben den Presskosten für die CD auch ein paar dieser zusätzlichen Kosten wieder reinzuholen. Mit Erreichen der 100% wären diesmal also die CD-Pressung und die Mietkosten dieses Ferienhauses drin, das sind alles zusammen so rund 3000 Öcken.

Supertoll wäre es allerdings, wenn wir diesmal deutlich über die 100% kämen, unser Wunschziel wäre, wenn wir es schaffen könnten so an die 200er Marke ranzukommen. Einfach, damit wir über reine Basiskosten hinaus noch etwas mehr ins Album stecken könnten und zum Beispiel wieder ein Video zu einem der Songs drehen könnten. Wir sind dankbar, dass wir die Unterstützung guter und lieber Freunde haben, die uns für wenig bis gar nichts tolle Dinge zaubern, aber auf Dauer kann das ja nicht sein – wir regen uns selbst (zu Recht) auf über die Verhältnisse auf dem „Markt“, die uns fast nur noch Auftritte ohne Gage anbieten, oft sogar „pay to play“, also, dass man selbst zahlt, um wo auftreten zu „dürfen“, können aber denen, die uns mit viel Zeit, Kreativität und Kraft unterstützen, selbst nichts zahlen?

Ja, genau das, das ist eine direkte Folge dieser Tendenz, denn wenn Veranstaltern es kein Geld „wert“ ist, dass Bands bei ihnen spielen, bringt die Musik nichts ein, wenn sie nichts einbringt ist auch wenig da, das man wieder in sie investieren kann. Ich habe das alles ja schon mal ausführlich hier in diesem Artikel beschrieben.

Und genau deswegen wäre es einfach großartig, wenn wir diesmal eben deutlich mehr als die nackten „Sachkosten“ reinbekämen, die wir schon von unserem Gesparten in dieses Album gesteckt haben. Es ist nun mal leider so, dass „Wert“ in unserer Gesellschaft auch in Geld bemessen wird. Darum bitte ich euch: wenn euch Musik, unabhängig von „Industrie“ und Mainstream, wenn euch unsere Musik, der man, denke ich, das Herzblut anhört, das wir da reinstecken, anhört, wenn euch unsere Songs gefallen und berühren und mehr geben als nur etwas Hintergrundgeräusch – dann unterstützt uns.

Wir haben, denke ich, einige sehr schöne Pakete und Angebote über das reine Album, digital oder auf CD, hinaus zusammengestellt – es ist ja nicht so, dass wir Almosen wollen, zum „Wert“ gehört ja auch, dass man was bekommt fürs Geld. Neben Postern, Postkarten und ähnlichem haben wir ein Songbook zum Album, einen Kalender mit einigen der besten meiner und Karans Fotos (Ihr wisst ja, dass ich leidenschaftlich gern fotografiere), den wir natürlich noch in diesem Jahr verschicken, auch wenn das Crowdfunding noch ins nächste Jahr hineinreichen wird. Wir haben einen Satz Kaffeetassen mit dem Westwind-Motiv, nur eine kleine Handvoll und nur während des Crowdfundings zu haben, die wird es nirgends wann und woanders geben. Und man kann uns buchen, deutlich günstiger als zu den normalen Konditionen, unplugged und sogar einmal mit allem Rotz und Rödel.

Ich selber biete auch wieder einen Cajon-Workshop an, der kam beim letzten Mal ja auch schon gut an. Diesmal geht es um „Rock auf dem Cajon“ – da mich schon einige Leute darauf ansprachen, dass es sehr ungewöhnlich sei, wenn (und wie) ich das Cajon (auch) für sehr rockige Stücke einsetze, wo man dieses Instrument doch eigentlich eher als „sanftes“, loungiges Hintergrundinstrument kenne, und man überrascht sei, wie gut man damit auch klassische „Rockdrums“ spielen könne, dachte ich mir, dass ich speziell das einmal anbiete: Das Cajon als Rhythmusinstrument für Gelegenheiten, wo ein Schlagzeug zu groß und laut ist, aber man dennoch die Wirkung eines Schlagzeuges erzielen möchte: zentral, „laut“, treibend. Damit man am Lagerfeuer oder auf der Party mehr als die üblichen Verdächtigen spielen und mit dem ein oder anderen Rockklassiker überraschen kann.

Könnte aber auch für Drummer interessant sein, die sich bislang noch nicht (zu)trauten, ihren Part auf einem Cajon zu spielen oder einfach (noch) keinen richtigen Plan haben, wie sie Rockpatterns und vor allem -Stimmung auf diese kleine Holzkiste umsetzen könnten.

Ich hab dazu auch mal ein kleines Video gebastelt – nein, was da zu sehen und zu hören ist sind nicht die Singvøgel sondern meine „Zweitband“ Lutz Walter Experience, mit denen ich hier in meiner Gegend hin und wieder schmutzige kleine Cover-Gigs spiele. Und man verzeihe mir die Qualität, ich bin nunmal kein Profi wie George, der unsere Bandvideos dreht 🙂

Da diese Workshops Einzelworkshops sind, werde ich sie inhaltlich aber natürlich komplett auf die/denjenigen ausrichten, die/der einen bucht. Von Anfänger bis fortgeschritten geht alles, und wenn jemand überhaupt erst einmal die Basics lernen möchte geht das natürlich auch. Der Schwerpunkt „Rock“ ist da ein Angebot, kein Muss 🙂

Was es alles gibt haben wir hier auch nochmal in ganz ausführlich beschrieben.

Dann habe ich noch eine Bitte an all meine Freunde und Bekannten, die auch bloggen, twittern oder auf diversen Socialmedia-Portalen aktiv sind:

Ich würde mich unglaublich freuen, wenn ihr euren Lesern über unser Crowdfunding erzählt. Selbst wenn unsere Mucke vielleicht nicht ganz 100%ig euren Geschmack trifft. Wir haben leider keine PR-Maschinerie im Rücken und kein Label mit großem Marketing-Budget und sind deshalb dringend auf Mund-zu-Mund-Propaganda angewiesen.

Wenn dieses Internet, von dem immer alle reden, die große Chance für dieses „Independent“ und „Graswurzel“ abseits der Big Player sein soll, wie man es ihm so gern nachsagt, wäre das eine Gelegenheit, das zu beweisen. Und meine unendliche Dankbarkeit wäre euch überdies sicher 🙂

 


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