Demo in Berlin

Jens sammelt einige Blogstimmen.

Die Bemerkung mit den Parteien, dass deren Hauptaugenmerk und Motivation bei sowas in der Platzierung ihres Firmenlogos liegt und ihnen ihr Branding damit wichtiger ist als irgendwelche Themen kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen, das ist bei anderen Gelegenheiten genauso.

Nachtrag: Ebenso die Berichterstattung, sei es, was Zahlen betrifft oder auch über angebliche Gewaltausbrüche – in Bocholt hatte ein Provinzkäsblatt allen Ernstes mit der Überschrift „Nach der Demo die Randale“ oder so ähnlich getitelt – und bezeichnete so den „Zwischenfall“ (den einzigen übrigens, und der Polizeibericht arbeitet da selbst mit vielen Anführungszeichen, wenn es um das „Opfer“ und den „Schaden“ geht) eines – haltet euch fest, nix für schwache Nerven – eines Eierwurfes!!! Ein unschuldiges Ei, roh, wurde da (zwei Stunden nach Ende der Demo) irgendwo geworfen und schlug gnadenlos auf dem Asphalt auf! Unglaubliche Zahlen, unglaubliche Gewalt, welch schockierender Exzess! Achso, und natürlich ist ein Demonstrant im Zweifel erstmal „Linker“, aber auch das ist ja heute eh völlig normal.

Dass manche Herren in Grün (es waren dort Leute aus verschiedenen Standorten, und man konnte das deutlich an deren verschiedenen Verhaltensmustern sehen) durchaus proaktiv eskalieren können habe ich dort auch erlebt, das kann ich mir in Berlin mit ein paar Tausend Leuten mehr sehr gut vorstellen, wie das abgeht.

Zum Glück ist in Bocholt niemand drauf reingefallen, so dass dort tatsächlich niemandem was passiert ist. Auch keinen Polizisten, die sich selber mit ihrem eigenen Pfefferspray verletzen und somit der Statistik der „verletzten Polizisten“ gute Dienste leisten.

Der Heise-Verlag berichtet über die Demo derweil mit einigem Zorn.

4 Gedanken zu „Demo in Berlin

  1. die sache mit dem branding ist leider weit verbreitet, „man“ zeigt sich und sein fähnchen mal, das war’s dann aber schon, hab‘ ich auch schon oft erlebt!
    rekonvalesziere selbst langsam wieder mein blog und den ganzen rest, wollte mich daher auf diesem weg einfach mal wieder melden und mitteilen, daß sich der bembel-phoenix langsam, ganz langsam aber stetig aus der asche der online-flugzeugabschießer und co. erhebt…

  2. Kann dazu nicht viel sagen, da ich erst gerade wieder zuhause eingetrudelt bin. Die Veranstaltung selbst war m. E. OK, von der Reaktion der „Medien“ bin ich enttäuscht, obwohl ich durchaus schon skeptisch war.

    Martin

  3. Dafür, dass die Medien stark selbst betroffen sind (Stichwort: Informantenschutz u.ä.) und wohl auch dort im „Eigeninteresse“ als Demonstranten präsent waren finde ich das Echo sehr verwunderlich. Naja, alte Gewohnheiten legt man wohl nicht so schnell ab, selbst wenns gegen das eigene Interesse läuft…

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