Archiv für den Monat: November 2008

Und Tschüss, Clement. Und Tschüss SPD

Zu Clement muss ich nix schreiben, das hat die Frau Syberia umfassend und so Nagel-Kopf-treffsicherst getan, dem ist nichts hinzuzufügen.

Außer vielleicht noch, dass Clement die SPD genau so zeigt, wie sie inzwischen ist. Inklusive dessen, dass die gesamte heutige SPD eigentlich selber schon lange aus der SPD, wie sie mal gedacht war, ausgetreten ist. Clement ist da nur pars pro toto, auch wenn er jetzt nicht mehr dazugehören will. Aber auch das passt irgendwie ins Bild – „Selbstverleugnung“ wäre als Wort noch zu schwach, mit dem ich das beschreiben würde. Mir fällt bloß nix anderes ein, grad. Aber das ist ja eh egal. Egal wie ein Clement, egal wie eine SPD, eben weil denen offensichtlich alles außer ihrem persönlichen Eigennutz ebenfalls egal zu sein scheint.

Wegen mir kann die SPD jetzt einfach sterben gehn. Die braucht keiner. Denn sie ist – aus Sicht des Gemeinwesens – zu nichts mehr zu gebrauchen. Wie Clement ja auch schon.

Die Zeit ist knapp!

Liest wer aus Hessen mit? Dann bitte dringend unterschreiben – es ist wichtig, dass im Januar ein paar Alternativen auf dem Wahlzettel stehen (Nachdem ich ja diesmal mitwählen darf und so garkeine Idee habe, wo ich mein Kreuzchen machen könnte, weil für mich weder atomkraftbefürwortende Xenophobiker noch neoliberale Solidaritätsablehnende HartzIV-Erfinder oder wer Geld-hat-darf-alles-wer-keins-hat-darf-sterben-Befürworter auch nur ansatzweise wählbar wären).

Danke

Déjà-vu

Und sie tun es schon wieder, Zustimmen bei der Abschaffung der Bürgerrechte aber es nicht gewesen sein wollen. Und sowas will Ernst genommen werden. Ich weiß nicht, was man da drauf sagen soll – mir jedenfalls fehlen dafür die Worte. Zumindest die, die man öffentlich äußern darf ohne angezeigt zu werden.

Wenn es noch eines Grundes bedurft hätte, nie wieder SPD zu wählen… aber seit HartzIV, Sozialschmarotzerkampagne, neoliberaler Agenda, den vielen intriganten Schmierenkomödien seitens der SPD-Rechtsausleger, zuletzt in Hessen mit den ach plötzlich wiederentdeckten „Gewissen“, und was da noch so alles war hatte sich das ja eh schon lange erledigt, eine solche „Kultur“ von [zensiert] [zensiert] [zensiert] [zensiert] [zensiert] [zensiert] [zensiert] unwählbar [zensiert] [zensiert]Lügen [zensiert] [zensiert] [zensiert] [zensiert] [zensiert] keine Volksvertreter [zensiert] [zensiert] [zensiert] [zensiert] Demokratiefeinde [zensiert] [zensiert] [zensiert] [zensiert]

Nachtrag: Die Liste der Totengräber der Bürgerrechte und des Rechtsstaates, die man sich merken sollte für die nächste Wahl, gibt es hier (PDF)

Bomben-Burks

Burkhard „Burks“ Schröder haben sie die Wohnung durchsucht und den Rechner beschlagnahmt, weil sie der Meinung sind, dass er eine dieser berühmten Bombenbauanleitungen ins Internet gestellt habe. Hätten sie ihm nicht einfach einen ihrer tollen Bundestrojaner… achso

Seltsam finde ich nicht, dass überhaupt ermittelt wird, Gesetzeslage und der Anlass selbst rechtfertigt ja offensichtlich durchaus eine Reaktion. Allerdings frage ich mich, warum diese in der Beschlagnahme des Rechners eines Journalisten besteht und nicht in einer Aufforderung, den betreffenden Inhalt aus dem Netz zu nehmen und wegen mir auch Anklage/Verhandlung wegen eben jenes Verstoßes gegen das entsprechende Gesetz – wäre das nicht das „normale“ Vorgehen? Nein, da geht einmal die Paranoia los und ruckzuck ist Burks quasi Terrorist – und der Anlass, nämlich jener Forenbeitrag, um den es da angeblich geht, bleibt unangetastet (Stand 12.11. Mittags). Dilettantismus oder bewusste Schikane gegen einen unbequemen Journalisten? Beides wäre bedenklich. „Normal“ jedenfalls scheint inzwischen ja schon länger anderes zu sein.

Was da passiert ist das, was sie derzeit schon mit den bestehenden Möglichkeiten machen können. Ich will garnicht wissen, wie das ausschaut, wenn sie erst all das dürfen, was noch geplant ist. (Und das meine ich durchaus wörtlich: es wäre mir lieber, wenn ich es nicht wissen würde, weil das Gesetz nicht durchkäme. Allein, ich fürchte, dass da auch diesmal wieder das Verfassungsgericht ran muss.).

Egal, was der Grund dafür ist, hier so unverhältnismäßig und wenig zielführend (zumindest was das vorgegebene Ziel betrifft) vorzugehen, erweckt das nicht gerade Vertrauen: die zusätzlichen zukünftigen Kompetenzen in den Händen von Dilettanten, Paranoikern oder Agendaträgern, da weiß ich nicht, was ich schlimmer finden soll. Neben dem grundsätzlichen Umstand der faktischen Abschaffung Grundgesetzlich geschützter Bürger- und Menschenrechte, der Gewaltenteilung und der rechtsstaalichen Unschuldsvermutung, natürlich.

sechsmal werden wir noch wach, heißa dann ist STASI-Tach

Nachdem man sich gestern in der Koalitze mal eben über die Abschaffung der Privatsphäre geeinigt hat soll das nächste Woche die neue STASI dann auch schnell durch die Parlamente gewunken werden:

[…] Obwohl der genaue Text des Koalitions-„Kompromisses“ zu den neuen Befugnissen des Bundeskriminalamts noch nicht einmal bekannt ist, soll er bereits am Mittwoch nächster Woche (!) im Bundestag verabschiedet werden.

Wenn der Bundesrat dann auch noch zustimmt, könnten wir zum ersten Januar ein deutsches FBI bekommen, mit allen Problemen, die damit verbunden sind – Vermischung von Polizei und Geheimdienstarbeit, fehlende richterliche und bundesanwaltliche Kontrollen, Kompetenzwirrwarr mit den Ländern, Auskunftspflicht für Journalisten, großem Spähangriff auf Privatwohnungen und natürlich der heimlichen Online-Durchsuchung. […]

Stasi Zwei Null Probemitschnitt

Keine Beschwerden bitte über die Qualität, diese Probemitschnitte sind unsere „bekritzelten Notizzettel“ und setzen deshalb da keinerlei Priorität auf Qualität 😉

Ein guter Tag

Ja ich habe auch eine Meinung zu der Wahl da in Amiland. Ich bastel einfach mal zwei Kommentare zusammen, die ich heute woanders schon schrob:

Also ich find’s einfach mal gut. Nein, schön reden braucht man sich nichts, aber schlecht reden auch nicht. Da lass‘ ich mich lieber von anderen „naiv“ schimpfen. Besser als ein misanthroper Zyniker zu sein, der sich über nichts mehr freuen kann und Leute, die es tun, für blöd oder bestenfalls eben naiv halten. Da laufen da draußen schon viel zu viele rum. Sonst wär‘ die Welt nämlich nicht so, wie die sagen wie sie wäre.

Da ist mir vieles [an Reaktionen im Bloggerland] zu misanthrop oder aus einem negativen Menschenbild heraus oder auch aus einer wegen mir auch unbewussten Attitüde des Misstrauens gegenüber Gefühl/Emotion heraus gesagt, obwohl letzteres (im Gegensatz zur gern vorgegebenen „Vernunft“) die Haupttriebfedern menschlichen Handelns sind und mir da Freude und Begeisterung 10 mal lieber sind als Angst und Misstrauen – ich halts mit Don und find’s erstmal OK – inklusive des Grußes an die 48%.

Und ja, ich wünschte, ich sähe auch hierzulande auch nur einen einzigen Politiker, der nicht nur seine Pfründe, oder seinen nächsten Aufsichtsratsposten, oder sein Ego oder seine Profilneurose oder das „Land GmbH & Co. KG“ – sondern die Menschen – und zwar alle in diesem – im Blick hätte, sich gar einfach dazu zählt zu diesen Menschen, sie nicht einteilt in „nützlich“ oder „lästig“ oder „anders“ oder „unwichtig“ oder „wichtig“. Der nicht zwischen „die“, „die andern“ und „ich“ unterscheidet sondern ein großes „wir“ sieht, das solange nicht perfekt ist, solange auch nur einer außerhalb steht, der das nicht explizit will (Faschos z.B. – die wären ja keine, wenn sie nicht explizit in Grenzen dächten, und stellen sich damit selbst „raus“).

Denn egal, ob Obama es schafft, auch nur einen Bruchteil seiner Versprechen zu halten oder nicht: dass ihm das Ideal der Solidarität einer Gemeinschaft Ernst ist nehme ich ihm ab, und seinen integrativen Ansatz auch. Dass er nicht von „America“ spricht sondern explizit von den „United States“ ist bei einem großartigen Redner wie Obama freilich auch kein Zufall.

(Habe ich schonmal erwähnt, dass ich gute Redner klasse finde? Die Amis hatten seit M. L. King keinen so guten wie diesen mehr. Und zu einem guten Redner, damit ihm geglaubt wird, gehört freilich, dass er meint was er sagt. Genau das lässt mich Obamas Reden mit Faszination zuhören und das Gelaber unserer Politkaste nach den ersten drei Worten wegzappen – probiert garnicht erst, zu versuchen Obama nachzumachen, ihr macht euch nur lächerlich: wer keine Ideale mehr kennt außer das des eigenen Vorteils und andere Menschen nur als Mittel zum Zweck wird diese nicht erreichen. Obama hat sie erreicht, weil er sie wirklich meinte. Das kapiert ihr nicht.)

Nein, Obama ist kein „Kommunist“, nichtmal „links“, das ist so lächerlich wie zu behaupten, er sei ein Außerirdischer. Auch seine Wähler nicht. Aber genau das finde ich spannend: dass eine Mehrheit in Amerika erkannt hat, dass, wenn jeder so lebt als sei er alleine auf der Welt, am Ende jeder auf der Strecke bleibt und dass zu einem funktionierenden Gemeinwohl, zu einer funktionierenden Gesellschaft gehört, auch den anderen mitzunehmen. Und beweist damit, dass Ideale nicht von Ideologien abhängig sind. Auch wenn Ideologien das gerne von sich behaupten, um sie für ihre Zwecke zu vereinnahmen bis hin zum Missbrauch. Oder der gegnerischen Ideologie zuzuweisen und damit zu diffamieren. Dabei haben Ideale keinen Widerpart, kein „Gegenteil“ kein „entweder – oder“, sondern sind einfach, ganz für sich. Im Gegensatz eben zu Ideologien. Ich bin in dem Punkt ziemlich einer Meinung mit Jens.

Keine Ahnung, ob aus dieser Erkenntnis und diesem Ideal auch irgendwas Reales erwächst in den nächsten Jahren. Aber nie hatten die Amis eine größere Chance dazu. Und in Zeiten, in denen hierzulande die Bedeutung des Wortes „Solidargemeinschaft“ sogar den Wortführern der SPD völlig entfallen ist und auch von dieser zu einem Menschen zweiter Klasse deklariert wird wird, wer in die Verlegenheit kommt, diese zu benötigen (da steckt das Wort „Not“ drin), diffamiert und bestenfalls zu einer Last, schlimmstenfalls zu Ungeziefer erklärt und seines Mensch-Seins beraubt, stehen ausgerechnet die Menschen des Landes, das bislang leuchtendes Vorbild für ebendiese Haltung war, auf und sagen vernehmlich, dass sie das nicht mehr wollen.

Und das Ganze mit einer fühlbaren Emotionalität, die freilich jeden Berufszyniker und Misanthropen abstößt, aber wie ich oben schon meinte: Emotion ist der Motor, der etwas bewegt. Die Vernunft darf lenken, ja, muss, natürlich, sonst kommt man nicht dort an, wo man hinwill. Vom Lenken ohne Fahren allerdings eben auch nicht. Freilich, wer fährt lebt „gefährlicher“ als wer einfach stehen bleibt. Der Motor „Angst“ ist eben kein Motor – sondern die blockierte Bremse, die eigentlich „Umsicht“ heißt und die Fahrt unterstützen und nicht verhindern sollte.

Noch ein Wort zu Idealen: Nein, ein Ideal ist nicht dazu da, es zu 100% zu erreichen (genauer: würde ein Ideal erreichbar sein, es wäre kein Ideal, denn das macht ein Ideal ja aus) – es ist ein Wegweiser, ein Leitstern: wenn ich dem Nordstern folge komme ich nach Norden, und damit dahin, wo ich hin will. Aber natürlich nicht auf den Stern. Sprüche wie „das schafft der nie, das ist doch reiner Idealismus, bestenfalls naiv“ usw. usf. bedeuten deshalb nur eines: wer die bringt hat keine Ahnung, was ein Ideal ist und wozu es gebraucht wird. Es wird Zeit, dass auch hierzulande mehr Menschen um die Natur – und damit die Kraft und Möglichkeiten – von Idealen zu wissen lernen.

Idealerweise alle.

Couldn’t we, for a change?

Auale II

Achso, 1:0 für meinen Sims im Badezimmer. Heute früh um vier hat er mich kurz kalt erwischt.

Böse Kante! Auale

Kreislaufprobleme kenne ich in dieser Form eigentlich nur von früher, zuletzt vor mindestens 20 Jahren. Scheint wirklich am Nicht-mehr-rauchen zu liegen, das ist erst seit letztem Jahr, seit ich nicht mehr rauche, wieder so extrem.